Seit Mitte der fünfziger Jahre bewusste Auseinandersetzung mit dem Informel. Ab 1956/57 Versuche, die nichthierarchische, Gleichwertigkeit anstrebende und Farben reduzierende Malerei des Informel
zu organisieren: Begriffe wie Monochromie, Repetition, Bewegung (und Ruhe), Reduktion und Struktur werden wichtig.
Ende der fünfziger Jahre horizontal gegliederte, in sich bewegte Strukturfelder und -zonen unter Verwendung der Farben Schwarz, Weiß, Grau, Blaugrau und von Erdfarben (Caput mortuum, Umbra, Ocker)
Um 1960 sehr helle, in immer kleineren Elementen strukturierte Bilder, flutend bewegt; um 1961/62 ganz weiße Bildfelder, die nur noch durch geringste plastische oder Grauwert-Strukturen in sich
Modulationen erfahren; es entwickelt sich das monochrome weiße Bild.
Ab 1963 werden Bildordnungen, die sich aus mehr oder weniger exakten, horizontal verlaufenden, übereinander angeordneten Zonen aufbauen, bis etwa 1970 (teils bis 1972) bestimmend. Dabei ist die rationale Begründung und Durchdringung des Bildgeschehens sehr wichtig; die sinnliche Wahrnehmung ist allerdings auch hier immer das entscheidende Kriterium.
Anfang der siebziger Jahre entstehen die Bilder wieder eindeutig aus einem malerischen Prozess; das heißt, die vornehmlich vertikale Pinselbewegung strukturiert die fast homogene graue Farbigkeit der Leinwände: Lage auf Lage baut sich ein Farbkörper, eine farbige Grausubstanz auf, der trotz der scheinbaren Ruhe Bewegung und trotz der scheinbaren Flächigkeit Tiefe und Räumlichkeit eignet. Mehr oder weniger deutlich sind noch horizontale Farbfelder zu erkennen, ohne dass die Geschlossenheit und Einheit der gesamten Graufarbigkeit beeinträchtigt wird ("Grey Changing" 1973). Sehr ruhig, scheinbar flächig, mit reduzierten, doch erkennbar bleibenden Mitteln erarbeitet ("fundamental painting"), erscheinen die Bilder malerisch, räumlich und farbig differenziert und bewegt.
Ende des Jahrzehnts werden die Bilder meist wieder heller, weißer und sind oft nur noch durch die pastose Farbsubstanz strukturiert. Danach, in den achtziger Jahren und bis zuletzt, spielt die Struktur der Pinselzüge eine wesentliche Rolle im Bildgeschehen; sie zeigt, dass der Malvorgang zumindest am Anfang sehr dynamisch ist, als solcher ablesbar bleibt oder über eine allmähliche Verdichtung zu Konzentration und Ruhe führt, deren Spannung nicht zuletzt aus einer latenten Dynamik resultiert.
Stärkere Helldunkel- und Farbkontraste treten auf und erzielen eine bewegte, malerische Wirkung.
Über die Rhythmisierung der Abläufe hinaus entsteht der Eindruck von fließenden, flutenden weiträumige Strukturfeldern. Das Bild bewahrt sich eine gewisse Offenheit, auch dem Betrachter gegenüber.
"Schichtungen", 1957
Mischtechnik auf Nessel
95 x 130 cm
München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen
"aufsteigend", 1958
Mischtechnik auf Nessel
100 x 65 cm
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen,
Gemäldegalerie Neue Meister
"Helles Bild", 1960
Mischtechnik auf Leinwand
125 x 150 cm
Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
"Grau zu Weiß", 1971
Öl auf Leinwand, 155 x 155 cm
Hannover, Sprengel Museum
"Painting", 1976/77
Ei-Öltempera auf Leinwand, 250 x 225 cm
Bremen, Neues Museum Weserburg
"Milano I", 1982
Öl auf Leinwand, 220 x 160 cm
"Residua", 1987
Öl auf Leinwand, 180 x 160 cm
Mannheim, Kunsthalle
"Kontrast", 1992
Öl auf Leinwand, 200 x 220 cm
Essen, Museum Folkwang
"Weißmodulation", 1994
Öl auf Leinwand, 220 x 240 cm
"Im Zwielicht", 1999
Öl auf Leinwand, 220 x 240 cm
Nürnberg, Neues Museum